Großes Regie-Nummernprinzip

Zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt des Arbeitsprozesses wird in Kleingruppen nach dem »Großen Nummernprinzip« gearbeitet. Dies bedeutet, dass in einer Kleingruppe eine Person die Führung (die Regie) übernimmt, und zwar diejenige, die einen Text umsetzen möchte (also den Text aussucht, der in der Gruppe szenisch umgesetzt werden soll): Ein Text dient als Ausgangspunkt, die Regie wählt diesen Text aus. Prinzip: Wer den Text ausgesucht hat, führt Regie, weil wir davon ausgehen können, dass diese Person ein Anliegen umsetzen möchte. Die Regie verteilt die anderen Verantwortlichkeiten: Dramaturgie, Konfliktmanagement, Zeitmanagement, Dokumentation. Einzelne Verantwortlichkeiten können auch doppelt vergeben werden, wenn mehr Spieler*innen in der Gruppe sind. (Das Prinzip der Gruppenarbeit mit den genannten Verantwortlichkeiten ist in der »Schreibwerkstatt« und in »Partizipativer Theaterunterricht« beschrieben.)

Die Regie arbeitet unter Verwendung aller Mittel des gesamten Mischpults (Auswahl) und der Inszenierungs-Joker (siehe »Partizipativer Theaterunterricht« und »Methodenrepertoire 1 und 2« und »Methodenrepertoire Tanz und Bewegung«). Für eine weitere, andere Szene übernimmt eine andere Spielerin die Regie. Über einen längeren Zeitraum hinweg führen auf diese Weise alle Spieler*innen einmal Regie für eine größere Szene. Insofern kommen auch in diesem größer angelegten Zeitraum alle einmal nacheinander dran.