Hopp Schwyz! – Veto Prinzip in der Schweiz! Zu radikal?

Liebe Veto-Prinzip®-interessierten“ Menschen! 🙂
Ich schreibe euch heute in einer besonderen Angelegenheit und bin ein bisschen aufgeregt: Es geht um die Veto Weiterbildung in der Schweiz. Folgendes fällt uns seit drei Jahren auf:

Während sich in Berlin die Anmeldungen zu meiner Veto-Weiterbildung und unseren Veto-Veranstaltungen überschlagen, ist das Interesse in der Schweiz vergleichsweise verhalten bis mittel. Woran liegt das?

Bevor wir die Entscheidung treffen, die Veto Weiterbildung in der Schweiz aufzugeben und uns stattdessen nur noch auf die große Nachfrage in Deutschland und international zu konzentrieren, habe ich mich jetzt entschieden, vorher noch mal euch alle mit einzubeziehen in diese Frage:

Warum ist das Interesse am Veto Prinzip in der Schweiz so gering? Ich habe dazu eine provokante These und haue die jetzt einfach mal raus…:

Den Schweizer:innen ist der Ansatz des Veto Prinzips – vielleicht auch unbewusst – zu radikal.

In der Veto Weiterbildung geht es um einen Prozess der Befreiung von unbewussten „Gehorsams-und Anpassungsmustern“ mit dem Ziel, ungleiche Machtverhältnisse im Außen zu erkennen und unbewusste Abhängigkeiten davon im Inneren aufzuspüren und zu überwinden.

Übergeordnet werden dabei zwei Ziele verfolgt:

1 Auf Basis von Integrität und echtem Selbstwertgefühl Regie über das eigene Leben zu führen und
2 Zu lernen, diese Prozesse in anderen zu initiieren und zu begleiten, so dass auch im Außen ungleiche Machtverhältnisse durch eine Kultur der gleichwürdigen, wechselnden Führung ersetzt werden können.

Es handelt sich also um einen Ansatz, der patriarchale, autoritäre Strukturen und Machtverhältnisse sichtbar macht, in Frage stellt und alternative gleichwürdige Handlungsweisen aufzeigt. Damit ist das Veto Prinzip ein feministisches Konzept.

(Unten findet ihr noch eine weitere Kurz-Zusammenfassung zum Veto-Prinzip®).

Im Netz stieß ich nun auf folgende interessante Aussage der Schweizerin Franziska Schutzbach (Autorin des Buches „Die Erschöpfung der Frauen“):

„Gedanken zum feministischen Streik und wie es ist, in der Schweiz Frau und Feminstin zu sein:

Feministinnen in der Schweiz wurden immer als radikal abgestempelt, auch, wenn sie bloß für Grundrechte einstanden, die in anderen Ländern längstens (!) selbstverständlich waren (Stimm- und Wahlrecht, Mutterschutz, Fristenregelung usw.). Das ist eine lange und schmerzhafte Geschichte und hat viele Frauen davon abgehalten, sich mehr und mutiger zu engagieren. Und hält auch heute viele davon ab“.

Hier gehts zum Insta-Post von Franziska Schutzbach, indem sie das argumentativ sehr genau weiter ausführt:


https://www.instagram.com/p/CtZbUIPKvsG/?igshid=MzRlODBiNWFlZA==

„Männer“, die sich vom Wort „Feminismus“ abgeschreckt fühlen und noch immer glauben, da ginge es ausschließlich um „Frauen“, werden sich wahrscheinlich nicht für das Veto Prinzip interessieren, weil sie noch gar nicht verstanden haben, dass es natürlich INSGESAMT um einen kulturellen Wechsel hin zu einer menschlicheren und gleichwürdigen Führung geht, die selbstverständlich ALLE Geschlechter mit einbezieht.

Damit erkläre ich mir, dass bisher deutlich mehr „Frauen“ in unseren Veto-Veranstaltungen sind, als „Männer“. Was natürlich schade ist. Traut euch mal, ihr „Männers“…!

Aber warum melden sich in der Schweiz ÜBERHAUPT so wenige Menschen an?

Diese Frage stelle ich jetzt mal bewusst provokativ in den Raum und bitte jetzt – ganz entsprechend dem Kooperationsgedanken beim Veto Prinzip um eure Mithilfe:

1 Schreibt mir gerne eure Gedanken zu dieser Frage auf und schickt sie an
kontakt@maikeplath.de

2 Helft uns, die Veto-Weiterbildung in Zürich zu „retten“ und findet interessierte Menschen in eurem Umfeld, für die diese Arbeit ein Glücksfall und ein emanzipatorischer „Life-Changer“ sein könnte! Jede:r von euch, die eine Person für die Veto Weiterbildung in Zürich wirbt, erhält von uns ein signiertes Exemplar der neuesten Publikation von mir (BELTZ, „Das Veto Prinzip. Die sieben Säulen gleichwürdiger Führung“, erscheint am 19. Juli 2023).

3 Berichtet von euren eigenen Erfahrungen mit der Veto Weiterbildung! Erzählt es weiter und/oder schreibt ebenfalls an: kontakt@maikeplath.de

Kann doch nicht sein, dass die Schweiz sich nicht traut??
Ich danke euch für eure konspirative Mithilfe!

Hopp Schwyz!!

Wir sehen uns!

Anmeldungen zur Schweizer Veto-Weiterbildung an Urs Eisenbart: ue@urseisenbart.ch

Mit radikal-liebevollen Grüßen! Eure Maike

P.S. Lest dazu gerne auch meinen Doku-Fiktionsroman „Türwächter:innen der Freiheit“, in dem ich auf unterhaltsame Weise beschreibe, wie alles begann…

Die Weiterbildung findet in fünf Modulen à drei Tage statt. Die Zeiten sind immer:

Freitag 15 bis 19 Uhr
Samstag 10 bis 18 Uhr
Sonntag 10 bis 16 Uhr

Termine
20./21./22. Oktober 2023
8./9./10. Dezember 2023
23./24./25. Februar 2024
19./20./21. April 2024
24./25./26. Mai 2024


Was ist das Veto-Prinzip®?
Das Veto-Prinzip ist eine Grundsystematik zur Erschaffung gleichwürdiger Räume. Das Konzept wurde von Maike Plath entwickelt und über zwei Jahrzehnte in der Praxis erprobt.
Das umfangreiche Konzept, überträgt den Begriff der gleichwürdigen Führung, wie ihn Jesper Juul für die Elternarbeit ausformuliert hat, transparent und anschaulich auf alle Führungs-Kontexte mit Gruppen und bietet dafür eine praxisnahe, transparente Didaktik mit grundlegenden Instrumenten an. Es setzt dort an, wo wirkliche Veränderung beginnt: Bei der Stärkung von uns selbst in gelingender Kommunikation und Beziehung mit anderen.
 
Darum geht es:

  • Selbstführung und Selbstfürsorge
  • Vielfalt als Ressource
  • Entscheidungs-und Führungskompetenz
  • Gleichwürdige Kommunikation
  • Kooperation statt Konkurrenz
  • Gemeinschaft und Solidarität als wegweisende Zukunfts-Ressourcen
  • Mentale Gesundheit, Resilienz und intrinsische Motivation.
  • Feministische Grundhaltung (siehe auch „Intersektionaler Feminismus“)
    Unter folgendem Link können Sie neben den Inhaltsseiten, auf denen das Konzept erklärt wird, auch Downloadmaterial finden: https://tu-dresden.de/zlsb/fundus-inklusion/was-kann-helfen/interesse-wecken/demokratisch-fuehren