Heute mal nichts zur Pandemie. Ich hoffe, es geht euch gut! Und gleich weiter in medias res: Eine der Fragen, die in Workshop-Veranstaltungen am häufigsten kommt, ist diese: Wie lässt sich das Mischpult-Prinzip auf andere Fach- und Themenbereiche übertragen? Ich bin dann immer irgendwie verwirrt und habe keine richtige Lust, darauf zu antworten. Inzwischen weiß ich warum: Weil diese Frage nicht hilfreich ist und in die Irre führt. – Und auf jeden Fall NICHT zu neuen Mischpulten. Es ist vielleicht in etwa so, wie damals, (hearsay), als nach der Erfindung der Automobile die Frage laut wurde, ob man die Autos auf den Straßen nicht verbieten müsste, weil sie die Pferde vor den Kutschen verschrecken würden. Es geht nicht darum, wie das Mischpult-Prinzip auf andere Themenbereiche zu übertragen ist. Es geht zunächst einmal – sehr entscheidend – um DIESE Fragen: Was wird durch unser derzeitiges gesellschaftliches Modell, das Konkurrenz und Anpassungsleistung an herrschende Normen belohnt, beim einzelnen Menschen und gesamtgesellschaftlich erreicht? Und: Was wird erreicht, wenn wir Normen durch Werte ersetzen und statt Konkurrenz und Anpassungsleistung lieber Kooperation und Autonomie befördern? Und was müsste dann in der Folge passieren, damit Menschen Lust haben, auf ein gemeinsames Ziel hin zu kooperieren und in diesem Prozess all ihre jeweils persönlichen Stärken entdecken? Welche Voraussetzungen muss ich schaffen, damit Menschen GERNE kooperieren und auf ihre individuellen Weisen zur Hochform auflaufen? Wie entsteht WIRKLICH Diversität, Gleichwürdigkeit und Innovation – so dass ich das alles SELBER spüren und nachvollziehen kann? Auf DIESE Fragen kann das Mischpult-Prinzip Antworten und Orientierung geben. Dann geht aber der Weg nicht vom Mischpult-Prinzip „zu anderen Themenbereichen“. Sondern das Mischpult-Prinzip bietet Instrumente und Koordinaten an, wie Menschen grundsätzlich in kooperative und kreative Lern-und Erkenntnisprozesse kommen und sich dadurch fortwährend selbst Themen und Wissen erschließen können. Das heißt: Wenn ein*e Bildende*r Künstler*in sich aus der jeweils eigenen Perspektive heraus diese Fragen stellt, und die Mischpult-Prinzipien als mögliche Antworten darauf im Alltag erprobt und auf den eigenen Bereich anwendet… – kann sein, dass daraus dann ein Kunst-Mischpult entsteht. Oder bei einem Data-Scientist ein KI-Mischpult. Oder bei einem Choreografen ein Mischpult für Bewegung und Tanz. Oder bei einer Familientherapeutin ein Mischpult für Eltern und Erziehung. Oder bei Daniela Düsentrieb… egal… verstanden, denk ich. Überall da, wo neue Mischpulte entstehen, ist es aber nicht die Frage nach der Übertragbarkeit des Mischpults in andere Fachbereiche gewesen, die Innovation und neue Ideen ausgelöst hat, sondern diese hier: Will ich so weiter machen wie bisher – oder glaub ich noch, dass was anderes möglich ist – und trau ich mich, ganz ernsthaft raus zu finden, was so alles passieren kann, wenn alle ein Veto Recht haben? Wer Lust hat, die Fragen noch mal NEU zu stellen, wie wir so miteinander reden, arbeiten und leben wollen und KÖNNTEN, der/die/das könnte eventuell viel Spaß und Erkenntnisse haben in unseren Mischpult-Workshops zu Bildenden Künsten, Führung und Selbstführung… Aktuelle Termine findet ihr hier: 22. und 23.05.2021 ACT-Workshop Bildende Kunst im UrbanRaum Workshopleitung: Birte Trabert und Lukas Oertel Anmeldung hier 28. und 29.05.2021 ACT-Workshop Status I Online – Einführung Statuslehre (Führung und Selbstführung mit Mini-Mischpult) Workshopleitung: Maike Plath Anmeldung hier Wöchentlich immer donnerstags kostenfreies Statustraining (online) Workshopleitung: Nina Arens-Can Infos hier Und: Rede mal ordentlich, Frau Plath! ist mein YouTube-Kanal. Dort findet ihr in der „Staffel 3“ in 20 Folgen kostenfrei ein Tutorial zum Mischpult-Prinzip und den Instrumenten des Führungstyps „Schildkröte“: Veranschaulicht mit Playmobil-Figuren. In den ersten beiden Folgen der Staffel 3 geht es beispielsweise um ein klassisches Prinzip der Schildkröte, nämlich um das Herstellen eines größeren Sinnzusammenhangs: Dem Story-Telling. Viel Spaß! Hier geht es zum Podcast »Türwächter*innen der Freiheit«. |