Türwächter*innen der Freiheit

 

Eine Türwächter*in der Freiheit ist ein Mensch, der durch eigene schmerzhafte Erfahrung erkannt hat, dass durch Verletzung der Integrität und der inneren Freiheit eines Menschen langfristig die größten Kosten für die Gesellschaft entstehen. Eine Türwächter*in der Freiheit besitzt daher den Mut, diesen Wert – falls nötig – gegen Widerstände, gegen Missbrauch und gegen jegliche Form der Gewalt – zu verteidigen. Sie bewacht bzw. hält die Tür zu den Werten einer offenen, vielfältigen Gesellschaft und damit zur inneren Freiheit und Würde des Menschen gegen Bedrohungen und Angriffe von innen und außen.

Warum schreibe ich das jetzt? 

Weil dieser Wert derzeit bedroht ist. 

Wir erleben im Moment eine spürbare Spaltung hinsichtlich der Corona-Maßnahmen und der Impf-Bereitschaft. Dies zeigt sich unter anderem auch in einer zunehmenden Aggressivität Menschen gegenüber, die im öffentlichen Raum Kontrollfunktionen übernehmen müssen. Beispielsweise Kellner*innen, die im Restaurant Zertifikate überprüfen müssen, usw. Aus meiner Sicht sind wir derzeit ALLE herausgefordert, dieser Spaltung entgegenzuwirken, indem wir uns auf den Kooperations-Gedanken besinnen, autoritär geprägte Reflexe überwinden und bei abweichenden Meinungen im Mitgefühl mit dem Gegenüber bleiben.

Mitgefühl mit denjenigen, die sich plötzlich in der Rolle wieder finden, andere kontrollieren zu müssen und mit Aggressionen und Abwehr konfrontiert sind. Zusätzlich zu allen finanziellen und psychischen Einschränkungen, die sie noch zusätzlich tragen müssen. Mitgefühl aber auch mit denjenigen, die nicht unserer Meinung sind und dem Impfen weiterhin skeptisch gegenüber stehen. (Damit meine ich jetzt keine sich radikalisierenden Verschwörungsideologen. Mitgefühl wird bei ihnen höchstwahrscheinlich kein Umdenken mehr bewirken).

Aber in unserem eigenen Umfeld lohnt es sich wahrscheinlich, sich in diesen Zeiten den Unterschied zwischen autoritären Reflexen und Kooperationsbereitschaft klar zu machen.

Autoritäres Denken und Handeln geht grundsätzlich mit Verletzungen der Integrität einher und hat langfristig schädigende Folgen.

Das zeigt sich bereits im Kleinen. Alles, was autoritär – also belohnend, sanktionierend, moralisierend oder manipulierend – wahrgenommen wird, führt bei vielen zu weiterem Rückzug, bockiger Verweigerung und weiterer Trennung zwischen Menschen, die eigentlich mal in der Nähe miteinander waren. Und an dieser Stelle wäre noch so viel „Luft nach oben“, es besser hinzukriegen.

Autoritäre Sprache oder autoritäre Verhaltensweisen finden wir leider noch immer überall in unserem Alltag – und sie bewirken immer das Gleiche: Ein Abgleiten in Kindheitszustände (Rebellisches oder angepasstes Kindheits-Ich, siehe Transaktionsanalyse) – aber keinen wirklichen Kooperationsimpuls auf gemeinsame Ziele hin. Insbesondere jetzt, wo die allgemeine Gereiztheit steigt, glaube ich, dass es sich lohnt, sich für die Wirkung von autoritären Gesten und Worten zu sensibilisieren und im Konfliktfall lieber noch mal kurz durchzuatmen und sich für eine mitfühlende Haltung zu entscheiden. Denn irgendwie hat es gerade niemand wirklich leicht.

Autoritäre Sprache und autoritäre Handlungsweisen samt ihrer – destruktiven – Auswirkungen beobachte ich schon lange. Sie sind noch immer nicht ausgestorben und verschärfen derzeit die sowieso schon bestehenden Konfliktlinien. Autoritär – das kann etwas scheinbar ganz Banales sein – an das wir uns (leider) schon längst gewöhnt haben, das aber bei vielen Menschen im Inneren die Kooperationsbereitschaft blockiert. 

Zur Veranschaulichung ein scheinbar ganz harmloses Beispiel: Folgendes Amtsschreiben (Namen und Orte geändert) ging gestern an den Dozenten eines Weiterbildungs-Kurses: 

„Sehr geehrter Herr XY,

Die Bundesregierung hat die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus mit einer umfassenderen Zertifikatspflicht seit Montag, den 13. September 2021 bis zum 24. Januar 2022 ausgeweitet.

Unsere Weiterbildungskurse fallen in den Bereich der Beruflichen Weiterbildung und somit unter die Zertifikatspflicht gemäß der «Verordnung über Maßnahmen in der besonderen Lage zur Bekämpfung der Covid-19-Epidemie» in der Nachtrags-Fassung vom 8. September 2021.

Geplante und dazu bereits eingeladene Kurse müssen ab sofort neu beurteilt werden. Daher brauchen wir umgehend eine Rückmeldung Ihrerseits, ob Sie den Kurs mit den neuen Rahmenbedingungen durchführen oder nicht. Wenn der Kurs mit 3G durchgeführt wird, werden wir anschließend die Teilnehmenden über die neue Ausgangslage informieren. Wenn der Kurs nicht als 3G durchgeführt wird, sagen wir den Kurs ersatzlos ab und informieren die Teilnehmenden entsprechend. Eine Kursabsage erfolgt ohne Entschädigungsleistungen durch das Amt.

Neu gilt:

–      Der Weiterbildungskurs ist eine 3G-Veranstaltung, d.h. der Zugang ist auf Personen mit einem gültigen COVID-Zertifikat beschränkt. Die Kursleitung kontrolliert zu Beginn des Kurses die Zertifikate der Teilnehmenden gemäß beigelegtem Schutzkonzept.

–      Die Kursleitung muss ebenfalls ein gültiges Zertifikat vorweisen. Dieses muss bis spätestens 12.00 Uhr vom Vortag des Kurses an XY eingereicht werden (bei Montag-Kursen bis 8.00 Uhr am Kurstag). 

–      Vor Ort besteht keine Testmöglichkeit.

–      Ab 1. Oktober können die Testkosten der Kursleitenden gegen Beleg mit der Abrechnung des Honorars in Rechnung gestellt werden.

Wir danken für Ihr Verständnis für die konsequente Einhaltung der Vorgaben wie auch die extrem kurzen Fristen.

Besten Dank für Ihre sofortige Antwort!

Freundliche GrüßeXY“

Wir alle kennen diesen Ton in behördlichen Schreiben. Dieser Ton verursacht ein flaues Gefühl im Magen. Warum? 

Weil es sich hier um autoritäre und also gewaltvolle Sprache handelt. Wer so angesprochen wird, muss sich innerlich abhärten und Kraft aufwenden, das dadurch entstehende Gefühl der Herabsetzung “weg zu kompensieren”. 

Ich empfehle jetzt mal das Gegenteil: Nicht weg kompensieren, sondern in diesem flauen Gefühl drinbleiben und sich folgende Fragen stellen: 

Welches Bild hat jemand, der auf diese Weise formuliert, von seinem Gegenüber? Würdest du jemandem, den du respektierst und schätzt, eine solche mail schreiben?

Wenn du jemanden in einer schwierigen Situation für Kooperation gewinnen willst, ist diese Art der Ansprache dann auf das Ziel bezogen hin nützlich? 

Was bewirkt autoritäre Ansprache? Was bewirken autoritäre und – noch schlimmer ! – verdeckt autoritäre – Verhaltensweisen wie Drohen, Belohnen, Bestrafen („Konsequenzen“) und Manipulation bei dir selber, wenn du damit konfrontiert wirst? 

Wir alle wissen es: Es ist wie damals in der Schulklasse. Im klassisch autoritären Setting:

Diejenigen, die abweichen und ausgeschlossen werden oder „Ärger kriegen“, was immer auch einer Demütigung gleichkommt, gehen in die innere Emigration. Um anschließend weiteren Herabsetzungen oder Ausschluss zuvorzukommen, schließen sie sich lieber selber aus. So nach dem Motto: Ich lehne euch sowieso ab, ich WILL gar nicht dazu gehören. Ich gehe in eine Antihaltung, ihr könnt mich alle mal. Die andere sind erleichtert, dass nicht sie es sind, die Ärger kriegen und halten sich raus. Und dann gibt es noch die, die sich heimlich freuen, dass da welche “Ärger kriegen” und die das irgendwie “gerecht” finden, denn ihnen selber wurde ja auch schon die Würde und die innere Freiheit genommen. Sie mussten sich ja auch schon verbiegen, unterwerfen, um den Status in der Klasse zu haben, den sie jetzt haben. Selbst schuld, wer sich nicht unterwirft. Diejenigen sollen dann eben die Konsequenzen tragen! Geschieht ihnen recht! 

Das ist in etwa die Haltung und genau das ist der Anfang des Verlusts der Würde des Menschen: Das Aufkündigen unseres eigentlich angelegten Grundbedürfnisses nach Kooperation mit anderen Menschen.

Im Angesicht autoritärer Mechanismen entstehen in unserem Kopf Bewertungen von “besser” und “schlechter”. Wir “benehmen uns” in Bezug auf geforderte Erwartungen, unterdrücken dabei eigene Bedürfnisse, und kompensieren den dadurch entstehenden Frust, indem wir andere abwerten. Denn dadurch fühlen wir uns – wenigstens kurzfristig – besser. Dadurch entsteht das Trennende. Und das Trennende verursacht Schmerz. Bei ALLEN.

Weil wir in autoritären Settings Zugehörigkeit in der Gruppe nur als Folge einer Anpassungsleistung (einer Unterwerfung) erleben und nicht durch etwas, das uns selbst ausmacht (Autonomie), können wir nicht in unsere eigenen Fähigkeiten vertrauen (Selbstwert), sondern brauchen das Lob und die Bestätigung von außen (Fake-Selbstwert) und die Abgrenzung zu den anderen (“Ich bin BESSER als du”). 

Ein solches System kann nur Verlierer*innen hervorbringen: Menschen, die durch Ausgrenzung und Abwertung an Integrität und Würde verlieren. Und Menschen, die durch Anpassungsleistung und das dabei entstehende Gefühl der Selbstentfremdung ebenfalls an Integrität und Würde verlieren. 

Das Ergebnis im Worst-Case-Szenario: Ein Haufen Einzelgänger*innen, die immer süchtiger werden nach Belohnung, Bestrafung, Abwertung “der anderen” und äußerer Bestätigung “von oben” – um ihren brüchigen Selbstwert mit künstlichem Klebstoff notdürftig zusammenzuhalten. Sie hängen quasi am Tropf der “Fake-Selbstwert-Zufuhr” und verhalten sich zunehmend asozialer. Statt sich durch das Gegenteil – nämlich durch gegenseitiges Mitgefühl, Solidarität und Kooperation zu heilen.

Die zunehmende Abgrenzung, Wut und wachsende Aggression auf die jeweils anderen – das alles habe ich im Schulsystem als Folge autoritärer Reaktionen auf krisenhafte Situationen selbst erlebt. Deswegen musste ich irgendwann gehen. Weil ich mich diesen von oben verordneten Prozessen der Selbstentfremdung und Abwertung anderer (“Soll der Ali sich doch einfach mal anstrengen!!”) nicht länger unterwerfen konnte und wollte. Denn ich glaube: 

Überall dort, wo wir unsere Integrität verlieren, sind wir als Menschen nur noch eine Hülle mit einem schmerzenden Kern, der sich vom Leid (durch Herabsetzung) der anderen ernähren muss, um weiter existieren zu können. 

Was für eine Hölle. 

Aber: Wir haben immer die Wahl. 

Wenn das Ziel jetzt der Schutz der Bürger*innen vor Krankheit und Tod ist, ist es fatal die persönliche Entscheidung für oder gegen eine Impfung moralisierend zu bewerten oder durch autoritäre Verhaltensweisen „herbeimanipulieren zu wollen“.

Denn genau dadurch wird die Bereitschaft, sich ganz persönlich und offen mit diesem Thema WIRKLICH auseinanderzusetzen, verhindert.

Dies möchte ich anhand des Veto-Rechts noch einmal kurz bildlich veranschaulichen:

Wenn ich auf dem 10-Meter-Turm im Schwimmbad stehend weiß, dass die Erwartung da ist, dass ich springen soll und alles andere sanktioniert wird, dann bin ich im Kopf mit der Belohnung (Zugang zu öffentlichem Leben) bzw. mit der Bestrafung (Ausschluss vom öffentlichen Leben) beschäftigt, nicht aber mit der Situation an sich, mit den tatsächlich bestehenden Risiken einer schweren Krankheit und meiner persönlichen Haltung zum Thema.

Wenn ich zusätzlich noch fürchten muss, vom 10-Meter-Brett“ geschubst zu werden, verschärft sich dieses Gefühl des „Außer-Sich-Seins“. Ich kann gar nicht „bei mir selbst ankommen“. Ich kann gar keinen eigenen, echten Kooperationsimpuls entwickeln. 

Wenn ich aber verinnerlicht habe, dass ich ein Veto-Recht habe und dass mein Veto in JEDEM Falle respektiert wird und daraus keine sekundären „Konsequenzen“ gezogen werden, erst DANN kann ich mich selbst auf dem Sprungturm wahrnehmen, wie es mir dort geht, was mein eigenes Bedürfnis ist, auf welche Art und warum ich wann springen will – oder ob überhaupt. Erst mit einem selbstverständlich gewährleisteten Veto-Recht kann ich bei mir selbst ankommen und rausfinden, was und welche Informationen ich in dieser Situation will und brauche. Statt im Außen zu sein, kann ich bei mir selber ankommen.

Dieser Moment ist zentral. Oft merken wir dann:

Ups. Ich WEISS gar nicht, was ich will bzw. was mein Bedürfnis überhaupt ist, weil ich mich schon so lange mit den äußeren Erwartungen und den „Maßnahmen“ beschäftige und mich daran abarbeite, dass ich mich selbst und meine Haltung zum TATSÄCHLICHEN Thema gar nicht mehr spüre.

Je länger ich aber „mit einem fest installierten Veto-Recht trainieren“ kann, meine eigenen Bedürfnisse, mein eigenes Tempo und meine eigene Haltung zu spüren, desto größer wird auch mein Interesse an Informationen zu diesem Thema und an den persönlichen Erfahrungen der anderen:

Ich stelle fest, dass die anderen Leute gar nicht eine „gegnerische Masse“ sind, auch keine „Herde von Schafen“, sondern dass sie ebenfalls sehr individuelle Ängste, Gedanken und Strategien mit dem Thema haben. Ich kann mich wieder für die Bandbreite von Wissen und Perspektiven öffnen, weil ich nicht in meiner Integrität bedroht bin.

Im gedanklichen Durchspielen zahlreicher Verhaltens-Möglichkeiten wähle ich für mich den ersten Schritt und anschließend den zweiten, usw. Weil ich bei mir selbst sein kann, werden für mich die Informationen zu dieser Situation plötzlich interessant.

Ich erlebe, dass ich in meinen Entscheidungen frei bin und nichts passiert, was ich nicht selbst will. Und genau das ist die Grundvoraussetzung für jeden Kooperations-Impuls und die Basis für alle produktiven Wachstumsprozesse.

Wie gehe ich mit der Situation um, wenn ich wieder mit allen anderen im Kontakt bin, verschiedene Perspektiven höre und mich mit allen Facetten menschlicher Erfahrung auseinandersetzen kann? Welche Entscheidung treffe ich, wenn ich fester und gewertschätzter Teil der Gemeinschaft bin, diese Zugehörigkeit nicht bedroht ist, und meine Skepsis und meine Perspektive Raum bekommen?

Erst dann kann ich auf das übergeordnete Ziel hin kooperieren: Sei es durch Impfung, sei es durch andere Formen der Kooperation. Erst dann kann ich „mitmachen“ und helfen, das Problem zu lösen. 

Aber diesen Raum braucht es. So schwer uns das erscheinen mag. Wir denken immer: Wenn ein „Nein“ kommt, müssen wir sofort Druck machen. Aber das stimmt nicht. 

Es braucht den Mut, vom Besten im Menschen auszugehen und Vertrauen zu schenken. 

Leider stecken wir noch immer zu häufig in autoritären oder moralisierenden Denkweisen fest und die gehen immer vom Schlechtesten im Menschen aus. Und bewirken dann zwangsläufig eine self-fullfilling prophecy. Da liegt der Fehler. Und da ist der Schalter, den wir umlegen können. 

Ich glaube, dass Menschen miteinander kooperieren wollen. Und dass sie es sofort tun, wenn sie innerlich frei sein können. 

Mit dem oben beschriebenen beispielhaften Fall – und der uns alle betreffenden –  Riesenherausforderung können wir also auch anders umgehen und uns für Selbstbestimmung, Kooperation und menschliche Würde entscheiden. 

Der oben erwähnte Kursleiter entschied sich, seine Veranstaltungen nur noch auf folgende Weise durchzuführen:  

 Seine mail an die Kursteilnehmenden:

„Geschätzte Kursteilnehmende,

Gerne kann ich Ihnen heute mitteilen, dass der Kurs XY

vom 17. bis 20. Oktober am Veranstaltungsort XY definitiv stattfindet.

Wir freuen uns, denn genau in diesen Zeiten sollte das Thema

„Vom Gehorsam zur Selbstverantwortung“ nicht auch noch ausgesetzt werden.

Im Hotel besteht keine Impf-Zertifikatspflicht. Unser Gastgeber des Veranstaltungsortes schreibt:

„Als Gruppe im Hotel können Sie ohne Zertifikat bei uns zu Gast sein. Sie essen in der Gaststube getrennt von Restaurantgästen mit Zertifikat. Wir dürfen die Gäste nicht vermischen, dürfen jedoch weiterhin Gruppen ohne Zertifikat beherbergen und auch separat bewirten“.

Wir werden etwa eine Gruppe von 8 Personen sein, der Seminarraum ist schön groß. Bei uns gilt die 3G Regelung und wir stellen kostenlose Tests vor Ort zur Verfügung. 

Und darüber hinaus werden wir dann selber miteinander herausfinden, was es braucht, damit sich alle sicher und gut fühlen.

Herzliche GrüßeXY“

Ich schreibe das hier heute, weil ich weiß: Wir haben jetzt die Wahl und wir können in unserem Alltag im ganz Kleinen dazu beitragen, dass es weniger Gründe gibt, auszurasten. So kommen wir dann hoffentlich einigermaßen sicher und gelassen durch diese Krise. Ohne zuviel unnötigen Schmerz.  

Eine Türwächter*in der Freiheit ist ein Mensch, der durch eigene schmerzhafte Erfahrung erkannt hat, dass die Würde, Integrität und innere Freiheit eines Menschen DER entscheidende Wert ist, der uns überhaupt erst zum Menschen macht und der daher den Mut besitzt, diesen Wert – falls nötig – unter allen Umständen zu verteidigen. 

Eine Türwächter*in der Freiheit bewacht bzw. hält die Tür zur inneren Freiheit und Würde des Menschen gegen Bedrohungen und Angriffe von außen. 

 Maike Plath, 22.09. 2021